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IUL
Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit


Raffles Kambodscha verst�rkt gewerkschaftsfeindliche Aggression/Aufforderung zur globalen Solidarit�t

An die IUL Web-Site geschickt am 19-May-2004

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Die Raffles-Hotelgruppe mit Sitz in Singapur (zu der auch Swiss�tel geh�rt) f�hrt eine b�sartige Kampagne gegen den IUL-Mitgliedsverband in Kambodscha, die Cambodian Tourism and Service Workers� Federation (CTSWF). Die Gewerkschaft ihrerseits ist in einen erbitterten Kampf mit zwei kambodschanischen Luxusbetrieben der Raffles-Kette, dem Raffles Grand in Siem Reap (dem Tor zum Tempelkomplex von Angkor) und dem Raffles Le Royale in Phnom Penh, verwickelt.

Seit Jahren haben die F�nf-Sterne-Hotels in Kambodscha (die normalerweise f�r eine �bernachtung mehr berechnen, als der durchschnittliche Kambodschaner in einem Jahr verdient) die 10 Prozent Bedienungszulage einbehalten, die sie auf alle Dienstleistungen erheben. Nach kambodschanischem Recht muss die Bedienungszulage in vollem Umfang monatlich an alle Arbeitnehmer des Betriebs, in dem sie erhoben wurde, weitergegeben werden (das Gesetz schreibt aber die Erhebung einer Bedienungszulage nicht vor). Die Hotels pflegten dagegen nur einen Bruchteil der vereinnahmten Zulagen als gelegentliche "Pr�mien" auszusch�tten oder die Bedienungszulage �berhaupt nicht weiterzugeben. Die CTSWF sch�tzt den Gesamtbetrag der den Hotelarbeitnehmern allein in den letzten drei Jahren vorenthaltenen Bedienungszulagen auf 3 Millionen US-Dollar. (Zu ausf�hrlichen Hintergrundinformationen hier klicken).

Am 27. Januar wies der kambodschanische Schiedsrat Raffles an, den Mindestlohn auf 50 US-Dollar anzuheben und die Bedienungszulage in vollem Umfang monatlich auszuzahlen. Statt diesen Entscheid zu befolgen, setzte Raffles am 1. Februar die Erhebung der Bedienungszulage aus. Andere f�hrende Hotels im ganzen Land bekundeten ebenfalls ihre Absicht, die Erhebung der Bedienungszulage einzustellen, und lie�en damit der Gewerkschaft keine andere Wahl, als einen Streik anzuk�ndigen.

Nachdem wegen der Unnachgiebigkeit der Hotels alle Schiedsversuche gescheitert waren, legten Gewerkschaftsmitglieder in sechs Luxushotels am 5. April die Arbeit f�r die Dauer einer Woche nieder. Am 12. April ordnete der kambodschanische Schiedsrat die Wiederaufnahme der Arbeit und Verhandlungen unter seiner Aufsicht an. Die Hotels reagierten auf die friedlichen Arbeitskampfma�nahmen durch die Entlassung Hunderter von Gewerkschaftsmitgliedern. Diese Vergeltungsma�nahmen stellten eine unmittelbare Verletzung der einstweiligen Verf�gung des kambodschanischen Schiedsrats dar, mit der es den Arbeitgebern untersagt worden war, "Ma�nahmen gegen ihre Arbeitnehmer im Zusammenhang mit einer Beteiligung an dem Streik vom 5.-12. April 2004 zu treffen".

Drei der am Konflikt beteiligten Hotels haben inzwischen die Streikenden wiedereingestellt und zumindest vor�bergehend die Schiedsentscheidungen in Bezug auf die Bedienungszulage und hiermit zusammenh�ngende Probleme anerkannt. Das malaysischen Besitzern geh�rende Sunway Hotel in Phnom Penh lehnt die Wiedereinstellung von 28 entlassenen Gewerkschaftsmitgliedern nach wie vor ab.

Raffles dagegen hat einen Gro�angriff gegen die Gewerkschaft gestartet.

In den beiden Hotels sind rund 300 Gewerkschaftsmitglieder entlassen worden.

Am 7. Mai gab die Leitung des Raffles Grand in Siem Reap Anweisung, Gewerkschaftsunterlagen aus dem Gewerkschaftsb�ro im Hotel zu entfernen, w�hrend entlassene Gewerkschafter ihre Demonstrationen vor dem Hotel fortsetzten. Der Personalchef des Hotels leitete die Operation pers�nlich, und Polizei hinderte Gewerkschaftsbeauftragte am Betreten ihres B�ros. Bei der Pl�nderung des B�ros wurde die Regierungsurkunde �ber die Anerkennung der Gewerkschaft als legale Vertretung der Hotelarbeitnehmer gestohlen.

Sodann gr�ndete Raffles eine fiktive Arbeitnehmerorganisation, mit der es eine illegale "Vereinbarung" �ber L�hne und Arbeitsbedingungen schloss, und teilte den internationalen Wirtschaftsmedien mit, dass der Konflikt "beigelegt" worden sei.

Eine Woche sp�ter geschah dasselbe im Le Royal in Phnom Penh, wobei der Presse mitgeteilt wurde, das Le Royal habe "eine einj�hrige Vereinbarung mit einem gew�hlten Arbeitnehmerausschuss erzielt, der die ehemalige Gewerkschaft des Hotels als Verhandlungspartner abgel�st hat".

Obwohl diese arbeitgeberabh�ngigen Gewerkschaften eindeutig illegal sind, will das Arbeitsministerium nicht offenlegen, ob diese Organisationen, die die Interessen des Managements vertreten, ordnungsgem�� registriert worden sind, wie es das Gesetz vorschreibt.

Die Gewerkschaft hat sich geweigert, dem Druck nachzugegen, und setzt ihre Demonstrationen vor den Raffles-Hotels und ihre Kampagnen im ganzen Land fort. Aber sie braucht eure Unterst�tzung.

Was ihr tun k�nnt


Sendet eine Botschaft an die beiden kambodschanischen Raffles Hotels mit einer Kopie an das Sunway in Phnom Penh. Verlangt, dass alle, die sich an dem legalen Arbeitskampf vom 5.-12. April beteiligt haben, unverz�glich wiedereingestellt werden und dass die Hotelleitungen Verhandlungen in Treu und Glauben mit der Gewerkschaft unter der Aufsicht des Schiedsrates aufnehmen, um eine L�sung der Probleme anzustreben, um die es bei dem Konflikt geht.

Hier klicken, um eine Botschaft zu senden!

Kopien eurer Protestbotschaften gehen automatisch an das General- und das Regionalsekretariat der IUL sowie an unseren Mitgliedsverband in Kambodscha.

Ihr k�nnt eine Kopie eurer Botschaft an Raffles International richten, indem ihr hier klickt.

Ihr k�nnt ferner Botschaften an die Leitungen der Raffles-Betriebe und Swiss�tels in eurem Land senden, um ihnen mitzuteilen, was ihr von ihren Besch�ftigungspraktiken in Kambodscha haltet, und sie auf die sch�dlichen Folgen f�r den weltweiten Ruf ihrer Gruppe hinzuweisen. Hier klicken f�r ein Verzeichnis der internationalen Raffles-Standorte.

Ein Verzeichnis der Swiss�tels findet ihr hier.

Bittet sendet Kopien etwaiger Botschaften an das IUL-Sekretariat.

Wir danken euch im Voraus f�r eure Solidarit�t und Unterst�tzung.