Published: 07/01/2010
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Arbeitnehmer, ihre Gewerkschaft und der Bund der Lebensmittel- und Tourismusarbeitnehmer (FGAT) verlangen, die Hintergründe über den verheimlichten Verkauf einer Speiseeisfabrik zu erfahren.

Nach dem Streik vom 3.-4. Dezember (für früheren Bericht hier klicken) und den erfolglosen Vermittlungen, die unter Leitung des Arbeitsinspektorats stattfanden, sind die Beschäftigten der Speiseeisfabrik in Carthago vom 27.-30. Dezember erneut in Streik getreten.

Am 17. November 2009 wurden die Arbeitnehmer der Nestlé-Speiseeisfabrik in Carthago durch einen Anschlag am schwarzen Brett darüber informiert, dass ihre Fabrik verkauft worden sei. Kein Grund zur Beunruhigung, versicherte Nestlé, sie würden an die neuen Besitzer transferiert und diese würden alle Rechte anerkennen.

Das Problem ist, dass Nestlé sich weigert, Einzelheiten über die Verkaufsbedingungen mitzuteilen. Als das Arbeitsinspektorat die Parteien zu Vermittlungen aufforderte, verlangte es ausdrücklich, dass die im Verkaufsvertrag festgelegten sozialen Bestimmungen zur Verfügung gestellt würden. Nestlé jedoch unterbreitete lediglich eine von einem Anwalt unterzeichnete Erklärung, derzufolge er während der Verkaufsverhandlungen anwesend gewesen sei und er den Schutz der Rechte der Beschäftigten bestätigen könne.

Die Betriebsübergabe ist auf den 1. Januar festgelegt worden, was die Versetzung der von Nestlé Ice Cream Tunisia angestellten 105 Arbeitnehmern an einen neuen Arbeitgeber bedeutet. Die Gewerkschaft rief zu Verhandlungen über die Zukunft dieser Beschäftigten auf, von denen viele erst kürzlich von anderen Nestlé-Unternehmen in Tunesien in die Speiseeisbetrieb transferiert wurden, ein Detail, das angesichts des Verkaufs und der damit verbundenen Heimlichtuerei weitere Fragen aufwirft.

Nestlé hat versucht, den Generalsekretär Habib Ben Aifa zum Schweigen zu bringen, indem es ihn von seiner Position als Verkaufsvertreter für Nestlé Nutrition entfernte und an einen Bürojob versetzte, der Aufgaben umfasste, die er innerhalb einer Woche nach seiner Umstufung erledigt hatte. Er geht weiterhin zur Arbeit, wo er unter ständiger Überwachung steht.

HANDELT JETZT – Sagt Nestlé, dass ihr die fairen Forderungen ihrer tunesischen Beschäftigten unterstützt!

Die tunesische Nestlé-Gewerkschaft und der Bund der Lebensmittel- und Tourismusarbeitnehmer verlangen: (1) Verhandlungen über die Zukunft der 105 Speiseeisarbeitnehmer (2) Einstellung der Belästigungen der Gewerkschaft und Wiedereinstellung ihres Generalsekretärs an seine frühere Position im Unternehmen. Zeigt eure Unterstützung und sendet heute eine Botschaft!

 

Es ist möglich, dass ihr eine Mitteilung der “Nichtzustellung” erhält, da Nestlé scheinbar alle dieses spezifische Problem betreffenden Botschaften abblockt.