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Streiken ist kein Verbrechen – setzt euch für inhaftierte chinesische Arbeitsrechte-Verteidiger ein

07.10.13 Urgent Action
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Wu Guijun, ein Wanderarbeiter, der 9 Jahre lang in der Diweixin-Produktfabrik in Shenzhen (Südchina) mit der Herstellung von Möbeln beschäftigt war, ist seit dem 23. Mai in Haft und steht vor der Einleitung eines strafrechtlichen Verfahrens, weil er die Rechte seiner Arbeitskollegen verteidigt hat. Seit seiner Verhaftung ist ihm jeglicher Kontakt mit seiner Familie verwehrt worden. SCHICKT EINE BOTSCHAFT AN DIE STAATLICHEN BEHÖRDEN UND FORDERT SEINE FREILASSUNG!

Die Beschäftigten der im Besitz von Hongkong befindlichen Fabrik bemühten sich Anfang dieses Jahres um Verhandlungen im Zusammenhang mit Sorgen wegen Produktionskürzungen und offensichtlicher Vorbereitungen für die Verlegung der Fabrik an einen anderen Standort im chinesischen Hinterland. Sieben Beschäftigte wurden zu ihren Vertretern gewählt, darunter Wu, der Arbeitgeber lehnte jedoch die Preisgabe von Informationen ab und wies Verhandlungen zurück. Daraufhin legten die Beschäftigten am 7. Mai die Arbeit nieder und ersuchten die lokale Regierung einzugreifen. Am 23. Mai wurden 300 Arbeiter und Arbeiterinnen auf ihrem Marsch zur Stadtverwaltung belagert; mehr als 20 Beschäftigte wurden verhaftet und ins Gefängnis gebracht, darunter auch Wu Guijun. Alle wurden schließlich freigelassen, außer Wu. Laut seinem Anwalt muss Wu jetzt mit einem Strafverfahren wegen "Versammlung einer Menschenmenge zur Störung der gesellschaftlichen Ordnung" rechnen.

Der Fall Wu ist beileibe kein Einzelfall (siehe den Artikel China: Arbeitnehmerrechte und die 'Reform'-Lüge, der eine Liste mit den Namen der Arbeiter/innen und Arbeitsrechtsaktivisten/innen enthält, die dafür, dass sie für die Interessen der Arbeiterklassen eintraten, zu zwischen 2 Jahren und lebenslänglicher Haft verurteilt worden sind: http://cms.iuf.org/?q=node/2797).

Am 1. Oktober veranstaltete der Gewerkschaftsbund von Hongkong (HKCTU) vor dem Verbindungsbüro des Büros der Zentralen Volksregierung in Hongkong eine Solidaritätskundgebung. Der Präsident des HKCTU, Cheng Ching-fat, erklärte den 1. Oktober zu "einem nationalen Tag des Zorns", weil chinesischen Arbeitern und Arbeiterinnen immer noch ihre grundlegenden Menschenrechte vorenthalten werden, nämlich sich zu organisieren, zu verhandeln und zu streiken. Die Gewerkschaft forderte die Freilassung von Wu Guijun und aller chinesischen Arbeiter und Arbeiterinnen, die wegen ihres Eintretens für die Interessen der Arbeitnehmer/innen kriminalisiert worden sind, und eine Reform des chinesischen Rechts, um diese grundlegenden Rechte zu garantieren.

Bekundet eure Unterstützung und Solidarität für Wu Guijun und die Arbeiter und Arbeiterinnen von China - HIER KLICKEN, UM EINE BOTSCHAFT AN DIE CHINESISCHEN BEHÖRDEN ZU SCHICKEN – Streiken ist kein Verbrechen!