Home

Keine Freude für Ferreros prekär beschäftigte Kinder Joy- Arbeiterinnen in Indien

11.04.14 News
Druckversion

Ferreroprotest

Ferreros hochmoderne 125 US$ - Kinder Joy und Tic Tac-Fabrik  in Indien beutet über 1 400 prekär und zu Mindestlöhnen beschäftigte Arbeitskräfte aus. Das in Familienbesitz befindliche Unternehmen Ferrero mit Sitz in Italien beschäftigt weltweit 20 000 Mitarbeiter/innen, die unter anderem Erzeugnisse wie Nutella, Ferrero Rocher, Kinder, Tic Tac und Hanuta herstellen.

Als Ferrero im Jahr 2011die Fabrik in Baramati über seine 100%ige Tochtergesellschaft Imsofer Manufacturing eröffnete, erklärte der CEO des Konzerns, Giovanni Ferrero, sie würde "Arbeit für  1300 in der Nähe der Fabrik wohnende Menschen (80% von ihnen Frauen) bieten."

Das Unternehmen erklärte nicht, dass nur 378 Beschäftigte von Ferrero direkt festangestellt  und  weitere 1 400 Mitarbeiter/innen über Leiharbeitsagenturen als Gelegenheitskräfte zu Mindestlöhnen und ohne Sozial- und Gesundheitsschutz beschäftigt werden würden. Mehr als 900 (65%) der prekär und zu Hungerlöhnen Beschäftigten sind Frauen.

Viele Beschäftigte müssen weite Strecken von und zu der Fabrik zurücklegen. Transport wird nur für die festangestellten Mitarbeiter/innen bereitgestellt, während die Gelegenheitskräfte vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang am Strassenrand darauf warten müssen, von vorbeifahrenden Fahrzeugen mitgenommen zu werden. Durch diese äusserst gefährliche Praxis sind weibliche Arbeitskräfte sexueller Belästigung und Gewalt ausgesetzt.

Die Gewerkschaft der Imsofer Manufacturing-Beschäftigten kämpft seit zwei Jahren für mehr Sicherheit für die weiblichen Beschäftigten, ein Ende der Lohndiskriminierung und gleichen Zugang zu Transportmitteln. Als die Gewerkschaft im Jahr 2012 ihre Kollektivverhandlungsforderungen vorlegte, lehnte die Betriebsleitung Verhandlungen in gutem Glauben ab. Nach 32 Treffen wurden keine Fortschritte erzielt, und die Betriebsleitung drohte mit einem Personalabbau.

Angesichts der Tatsache, dass die Betriebsleitung  seit fast zwei Jahren Verhandlungen ablehnt, startete die Gewerkschaft am 25. März 2014 eine Reihe von Massenversammlungen und –protesten. Die Proteste gehen trotz Schikanierung und Einschüchterung durch die Betriebsleitung weiter.