Home

Philip Morris International kündigt Massenfreisetzungen an

17.04.14 News
Druckversion

Am Freitag, dem 4. April, wurde den 1400 Beschäftigten von Philip Morris in den Niederlanden mitgeteilt, dass ihre Fabrik am 1. Oktober geschlossen wird.

Die Fabrik in Bergen op Zoom im südwestlichen Teil der Niederlande ist die weltweit grösste Fabrik von Philip Morris International und eine der modernsten. Dort werden seit 1980 Marken wie  Marlboro, L&M und Chesterfield hergestellt.

Von den 1370 Beschäftigten drohen 1230 Produktionsarbeiter/innen ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Weitere 400 Beschäftigte von Dienstleistungsanbietern sind ebenfalls betroffen, desgleichen geschätzte 2000 Arbeitsplätze in der Region.

Philip Morris International, das 2013 Nettoerlöse von mehr als 80 Milliarden USD erwirtschaftet hat, hat dennoch beschlossen, in den Niederlanden weiterhin präsent zu sein, um von dem günstigen Steuerklima des Landes zu profitieren. Die Nettoerlöse von PMI Niederlande betrugen 2012 über 500 Millionen Euro.

Die IUL-Mitgliedsverbände FNV Bondgenoten und CNV Vakmensen prüfen zurzeit zusammen mit dem Betriebsrat die Gründe für die beabsichtigte Schliessung und werden nach eigenen Angaben alles Mögliche tun, um Arbeitsplätze zu erhalten. Der Regierung werden Fragen gestellt zu Steuervergünstigungen und Subventionen für Multinationale und angeblichen Absprachen zwischen PMI und der holländischen Steuerbehörde.

Die Ankündigung kam wenige Tage nachdem Philip Morris erklärt hatte, es werde die Zigarettenherstellung in Australien Ende dieses Jahres einstellen. Die Schliessung der Fabrik in Melbourne, verbunden mit der Verlagerung der Produktion nach Südkorea, könnte  den Verlust von 180 Arbeitsplätzen zur Folge haben.