Das Jahr 2021 endete mit einer guten Nachricht für die IUL-Mitgliedsorganisationen. Der erste nationale Tarifvertrag für die Bäckereibranche wurde nach vierjährigen Verhandlungen, an denen auch IUL-Mitgliedsorganisationen beteiligt waren, endlich unterzeichnet. Im Folgenden werden einige der wichtigsten Aspekte dieses Vertrags aufgeführt:
- Achtung der Gewerkschaftsrechte und der Meinungsfreiheit, einschließlich der Verpflichtung der Arbeitgeber, keinen Druck auf die Beschäftigten auszuüben oder sie zu zwingen, einer Gewerkschaft beizutreten, sowie bezahlte Freistellung von der Arbeit für Gewerkschaftsaktivitäten
- Förderung der Formalisierung aller Arbeitsplätze im Bäckereisektor; obwohl der Bäckereisektor im Senegal mehr als 30.000 Menschen beschäftigt und 3 % des BIP ausmacht, sind nicht alle diese Beschäftigten offiziell gemeldet und wurden daher bisher als Teil der informellen Wirtschaft betrachtet
- Einführung einer verbesserten Lohntabelle, die die Lebenshaltungskosten berücksichtigt, ein gemeinsames Berufsausbildungsprogramm, ein System zur Einstufung von Arbeitsplätzen, das den Bedürfnissen der Arbeitgeber Rechnung trägt, und bezahlte Freistellungen für Gewerkschaftsaktivitäten
- Schutz für schwangere Frauen indem es vorsieht, dass sie, falls nötig, ohne Lohnverlust an einen geeigneteren Arbeitsplatz versetzt werden können; darüber hinaus verpflichtet die neue Vereinbarung den Arbeitgeber, saubere und getrennte Umkleideräume und Sanitäranlagen für Frauen und Männer sowie Arbeitskleidung, die der Größe der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entspricht.
Khady Gueye, stellvertretende Generalsekretärin von SYTRABPRS und nationale Koordinatorin des IUL-Frauenprojekts , erklärte: "Wir haben seit 2017 an Schulungen teilgenommen, die von IUL Senegal organisiert wurden und uns eine bessere Vorbereitung auf die Verhandlungen ermöglicht haben. Das aktuelle Abkommen verankert die Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen, die beide für den reibungslosen Ablauf von Unternehmen notwendig sind. Die Bäckereibranche hat ein großes Potenzial und muss in der Lage sein, den senegalesischen Frauen und Männern gute Arbeitsbedingungen zu bieten."
