Junge Arbeitnehmer:innen
Wo es prekäre, geringbezahlte Arbeit gibt, gibt es junge Arbeitnehmer:innen. In den Sektoren, in denen die IUL und ihre Mitgliedsverbände aus unzähligen Gründen um eine gewerkschaftliche Organisierung ringen mussten, wie in der Gastronomie und im Agrarsektor, findet sich ein größerer Anteil junger Arbeitnehmer:innen als in anderen Sektoren, wie in den Fertigungsindustrien.
Die IUL läuft Gefahr, eine ganze Generation zu verlieren, da die Wirtschaft sich verändert und traditionell gut organisierte Sektoren infolge der Automatisierung und Digitalisierung einen Rückgang der Zahl der Beschäftigten verzeichnen, während die Zahl der geringbezahlten Arbeitsplätze in der Gastronomie und anderen Teilen des Gastgewerbes zunimmt.
Diese Sektoren müssen jetzt, heute, unbedingt organisiert werden, um sicherzustellen, dass die IUL und ihre Mitgliedsverbände eine Zukunft haben; es geht um Leben und Tod der gesamten Gewerkschaftsbewegung. Nicht nur müssen wir diese jungen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen organisieren und sie als Gewerkschaftsmitglieder rekrutieren, wir müssen auch sicherstellen, dass sie in der IUL und ihren Mitgliedsverbänden einen Platz haben. Junge Arbeitnehmer:innen sind nicht nur die Zukunft der IUL, sie sind auch deren Hier und Heute, und ihre Stimmen müssen Gehör finden.
Junge Arbeitnehmer:innen sind nicht nur die Zukunft der IUL, sie sind auch ihre Gegenwart, und ihre Stimmen müssen gehört werden.
Während die IUL und ihre Mitgliedsverbände sich stärker um die Organisierung der sogenannten geringqualifizierten Sektoren bemühen müssen, die von jungen Beschäftigten dominiert werden, müssen auch Anstrengungen unternommen werden, um junge Arbeitnehmer:innen in qualifizierten Berufen zu organisieren. Es ist daher von zentraler Bedeutung, dass die IUL sich weiterhin darum bemüht, dass Berufsausbildung, Lehrlingsausbildung und dergleichen einen hohen Standard wahren, und diese Beschäftigten müssen sichere Arbeitsbedingungen haben, die frei von Ausbeutung sind.
Infolge der Klimakrise werden sich die Wirtschaft und die IUL-Sektoren verändern und umgestalten, und die IUL muss über die Organisierungsfähigkeit verfügen, um diese Veränderungen bewältigen zu können, damit ein Verlust an Gewerkschaftsstärke abgewendet werden kann.
Zu guter Letzt bedarf es eines intersektionellen Ansatzes, um die Organisation zu stärken, da die Beschäftigten in den von jungen Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen dominierten Sektoren oft unter einer komplizierten Vielfalt von Unterdrückungen und Ausbeutung leiden. In den von jungen Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen dominierten Industrien finden sich auch mehr Frauen, ethnische und religiöse Minderheiten, LGBTI und Arbeitnehmer:innen mit Behinderungen.
BESCHLIESST DER 28. KONGRESS DAHER:
Dass die IUL zusammen mit ihren Regionen und Mitgliedsverbänden ihre aktive Unterstützung für Organisierungsbemühungen in Sektoren wie der Gastronomie und der Landwirtschaft, die von jungen Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen dominiert werden, fortsetzt und ausweitet;
Dass die IUL zusammen mit ihren Regionen und Mitgliedsverbänden weiterhin Strategien zur Stärkung der Kollektivverhandlungen in von jungen Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen dominierten Sektoren entwickelt;
Dass die IUL weiterhin Organisierungsstrategien in von jungen Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen dominierten Sektoren erfasst, verbreitet und entwickelt;
Dass die IUL sich weiterhin nach Kräften darum bemüht sicherzustellen, dass Arbeitnehmer:innen, die eine Berufsausbildung, eine Lehrlingsausbildung oder ein Praktikum absolvieren, in den Genuss einer hochwertigen Bildung und sicherer Arbeitsbedingungen kommen;
Dass die IUL weiterhin Strategien zur Lösung von Problemen entwickelt, von denen junge Arbeitnehmer*innen unverhältnismäßig stark betroffen sein werden, wie die Klimakrise, prekäre Arbeitsvereinbarungen und minderwertige Lehrlingsausbildung.
Uroš Milivojević
Vorsitzender, Ausschuss Junge Arbeitnehmer:innen